Erster Tag im virtuellen Klassenzimmer
Mein erster Schultag im HUMBOLDT Online Campus
Maria H. erzählt über ihren ersten Schultag im HUMBOLDT Online Campus. Zu welchen Erkenntnissen sie kommt und wie sie sich in diesem digitalen Klassenraum fühlt.
Heute möchte ich von meinem ersten Schultag erzählen. Ich hatte ja schon einige erste Schultage. In der Volksschule, in der Hauptschule, in der Berufsschule. Doch der heutige unterscheidet sich wesentlich von den anderen. Ich betrete nämlich keinen Klassenraum mit einer Tafel, Tischen und Stühlen auf denen bereits andere KollegInnen erwartungsvoll sitzen, sondern mache es mir am Dienstag um 19:30 mit meinem Laptop auf der Couch in meinem Wohnzimmer gemütlich.
Hilfe! Wo ist die Lehrkraft!
Ich öffne ein E-Mail in meinem Posteingang und gelange durch einen Link auf die Startseite des HUMBOLDT Online Campus, wo ich die mir zugesandten Anmeldedaten eingebe. Zuerst muss ich mein Kennwort ändern. Puh geschafft! Ich bin drin. Die Startseite schaut schon mal ganz nett aus. Schön bunt und mit netten Bildern. Links, rechts, oben und unten gibt es noch diverse Texte, die ich jedoch einfach mal ignoriere. Scheint mir im Moment nicht wichtig zu sein. Hmmm schon mal ein ganz anderer erster Eindruck, als ich es sonst von der Schule gewohnt bin. Fühlt sich irgendwie eher an wie auf facebook und nicht wie in der Schule. Ich merke jetzt schon, dass mir ein bisschen die Lehrkraft fehlt, die mir mündlich alle Infos gibt und mit mir spricht. Jetzt ist auf jeden Fall Eigeninitiative angesagt.
Jetzt heißt es lesen, lesen, lesen
Mit ein paar Klicks gelange ich zu meinem Fernlehrkurs für die Vorbereitung zur Berufsreifeprüfung. Da steht dann gleich ganz auffällig „ALLGEMEINES – Bitte lesen!“. Das scheint jetzt doch wichtig zu sein. Na gut, dann muss ich jetzt meine Lesefaulheit wohl überwinden und da durch. Ich habe mich dazu entschieden einen Fernlehrgang zu machen, da muss ich jetzt wohl öfter mal durch schriftliche Texte durch. Etwas ungewohnt ist es jedoch schon für mich das alles am Computer zu machen. In meinem Beruf als Verkäuferin in einer Mode Boutique habe ich sonst nicht so viel mit digitalen Texten zu tun.
Oje, keine Leidensgenossen da
So, alle wichtigen Infos gelesen. Ich glaub jetzt kenn ich mich mal aus. Telefonische Kontaktdaten und eine E-Mail Adresse habe ich auch schon entdeckt. Gut zu wissen, dass ich da eventuell einmal nachfragen kann. Somit fühle ich mich dann zum Glück doch nicht so alleine gelassen. Im INFO-Point finde ich dann auch noch ein nettes Video. Super, da erklärt mir ja doch jemand etwas und ich erspar mir ein bisschen Lesen. Ein Spruch der Dame im Video prägt sich bei mir ein „…es wird sehr viel Organisationstalent und Konsequenz von Ihnen erwartet…“. Ich hab jetzt halt auch keine Leidensgenossen mehr, die ich regelmäßig sehe und die mich ab und zu mitreißen könnten, wenn ich ein Motivationstief habe. Na mal schauen ob ich das schaffe, aber wird schon werden.
Ein Lernplan wäre vielleicht nicht schlecht
Von meiner bisherigen Schulerfahrung bin ich es gewohnt regelmäßigen Unterricht mit fixen Zeiten zu besuchen. Das habe ich jetzt nicht mehr. Mir wird bewusst, dass ich mir einen eigenen Lernplan mit meinen Lernzeiten machen und versuchen muss, den auch wirklich einzuhalten. Sonst wird das nix. Ich versuche mal einen Überblick darüber zu bekommen, was überhaupt alles zu tun ist. Dann leg ich mal mit diesem ersten Projekt los. Ja ja selbst ist die Frau, besonders in diesem Fall.
Und wieder lesen, lesen, lesen
Ich klick mich mal durch alle Fächer durch. Wieder viele viele pdfs zu lesen. Auch ein paar Links zu anderen Internetseiten. Dann kann man scheinbar auch noch Aufgabenblätter herunterladen, die man bearbeitet, wieder hochlädt und die dann von jemandem korrigiert werden. Super, das finde ich toll. Das ersetzt mir ein bisschen meine vermisste Lehrkraft und ich bekomm doch ab und zu Rückmeldung von jemand anderen, der sich auskennt. Ein paar Online Aufgaben gibt es auch. Das macht irgendwie Spaß. Fühlt sich irgendwie gar nicht wie lernen an.
Morgen geh ich dann gleich mal die benötigten Schulbücher besorgen und mache mir den Lernplan. Und dann kanns losgehen. Wird sicher nicht leicht werden, aber scheint machbar zu sein. Irgendwie freue ich mich schon darauf mal wieder etwas Lernen zu können.
Jetzt brauche ich Sitzfleisch und muss den Kampf gegen den inneren Schweinehund angehen
Das war er also, mein erster Schultag im HUMBOLDT Online Campus. Es ist schon etwas ungewohnt für mich so zu lernen, aber im Endeffekt bleibt dann lernen doch einfach lernen, egal ob online oder in einem realen Klassenzimmer. Ein bisschen mehr Sitzfleisch werde ich halt jetzt brauchen und muss schauen, dass ich meinen inneren Schweinhund immer wieder überwinde. Beim Sport gelingt mir das eigentlich immer ganz gut. Also wird’s da auch etwas werden. 😉